Freitag, 9. September 2016

Gefühle

Gefühle sind wie Wellen, wir können sie nicht aufhalten,
aber wir können uns aussuchen, auf welcher wir reiten wollen.

Jonatan Mårtensson
Mir kommt es manchmal so vor, als würden wir mehr über unsere Gefühle in den Beziehungen als über alles andere reden. Wir fühlen uns sehr gut oder schlecht,sind glücklich oder traurig, aufgeregt oder entmutigt. Der Speicher unserer unterschiedlichen Gemütsverfassungen ist fast grenzenlos. Ständig ändern sich unsere Gefühle, oft für gewöhnlich ohne Meldung. Sie brauchen unsere Zustimmung  nicht, um zu schwanken. Ohne ersichtlichen Grund tun sie einfach, was sie wollen. Wir alle haben schon erlebt, dass wir abends zu Bett gingen und uns körperlich wie auch emotional ausgezeichnet fühlten, nur um am nächsten Morgen irritiert und zerschlagen aufzuwachen. Warum? »Warum fühle ich mich so?«,fragen wir uns, und dann erzählen wir meist jemandem, der uns ein offenes Ohr leiht, wie uns zumute ist.Erstaunlich dabei ist, dass wir eher mehr über unsere negativen Gefühle sprechen als über unsere angenehmen und positiven.
Paulus kritisierte die Menschen, die nicht mehr zum Mitleid fähig waren, sondern abgestumpft kein Gefühl mehr empfanden (Epheser 4,19). Doch unsere Gefühle sind kein zuverlässiger Lenker für unser Verhalten. Ganz viele Gefühle müssen im Zaum gehalten werden, sowohl zu unserem eigenen Besten als auch zum Wohl der anderen.
Wir müssen eine gewisse Kontrolle über die Flut unserer Gefühle ausüben, die unser Wesen wie Flut und Ebbe durchströmen. Wenn wir unseren Gefühlen folgen, dann müssen wir praktisch jedes willkürliche Verlangen erfüllen. Wir alle haben natürlich Gefühle, die einfach zum Mensch sein dazugehören, doch wenn diese Gefühle außer Kontrolle geraten, können sie entweder in Wut,Zorn und  Traurigkeit ausarten oder eine Depression zur Folge haben. Dann mag vielleicht eine professionelle Seelsorge oder Therapie erforderlich sein.
Burkhard Henze
Ihr Gewissen ist abgestumpft, deshalb leben sie ihre Leidenschaften aus. Sie sind zügellos und in ihrer Habgier unersättlich.(Epheser 4,19)

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